Ohne Gepäck reisen ist eigentlich praktisch: kein umständliches Ein- und Auspacken, kein Geschleppe, kein Überlegen: was ziehe ich heute an? Nachdem wir in unserem lieb gewonnenen Coffee-Shop gefrühstückt hatten, telefonieren wir mit dem AA-Schalter am Flughafen – immer noch keine Spur unseres Gepäcks. Im REI-Store statteten wir uns mit etwas frischer Wäsche für die nächsten drei Tage aus und machten uns auf den Weg in die Cascades-Range. Wenn wir schon das Gepäck nicht hatten und keine Skitouren machen konnten, so wollten wir immerhin etwas dieser Berge sehen. Während der Fahrt auf der Interstate 90 konnten wir einen eindrücklichen und wehmütigen Blick auf den Mount Rainier werfen – zu gerne wären wir jetzt auf dem Weg zu einem dieser Gipfel.
Am Snoqualmie-Pass herrschte reger Skibetrieb an den beiden noch geöffneten Skiliften. Fasziniert stiegen wir am Rande des Parkplatzes die ca. 4m-hohe Schneewand hinauf und spazierten einen gewalzten Winterwanderweg entlang. Schon nett hier. Aber ohne Skier halt doch etwas oll. Nach kurzer Wanderung zurück am Auto beschlossen wir, einen Abstecher in die Ebene östlich der Cascades zu machen und fuhren die I90 weiter nach Ellensburg, einem Zentrum des Rodeos. Viel war grad nicht los. Eher wenig. Also ausgestorben, um genau zu sein. Tote Hose. Der Burger war auch nicht lecker. Fuhren gleich wieder zum Snoqualmie-Pass. Immerhin war das Zimmer in der Lodge auf der Passhöhe das nett. Die Auskunft vom Flughafen zog uns allerdings wieder runter: Gepäck weiterhin unauffindbar.
Reise – 16.04.2017.