Ein Kampf mit dem Schnee

Hm ja, wirklich toll war’s heute nicht… hatte ich auch nicht erwartet: der Sturm und der Regen bis über 2000m hinauf hatten sicherlich keine idealen Bedingungen geschaffen. Aber ich wollte etwas raus in die frische Bergluft. Etwas bedauerte ich, dass ich am Montag nach den beiden herrlichen Touren am Wochenende nicht mehr aus dem Bett gekommen und die Beine zu müde waren, um den überraschend guten Tag zu nutzen. Aber was soll’s, der Körper verlangt auch seine Ruhepause und so hatte ich war ich heute wieder motiviert, auf die Skier zu steigen. Zunächst über die gewalzte Strasse, dann durch teils pappig-weichen Schnee stieg ich nach Ober Stafel auf. Hier wurde der Schnee dann recht hart, bevor oberhalb der Querung dann der Winddeckel einer spannenden Eiskruste wich. Der frische Schnee musste durch die letzten Niederschläge in flüssigem Aggregatzustand bis über 2500m durchweicht und anschliessend gefroren sein. Die ca. 2cm dicke Kruste liess sich nur stellenweise durchtreten und da ich leider die falschen Harscheisen gegriffen hatte, erwiesen sich die letzten Meter zum Rau Stöckli als sehr anspruchsvollen Techniktraining. Aber nun ja, es geht ja alles irgendwie mit der entsprechend Disziplin und Ausdauer…

Vom Gipfel des Rau Stöckli beobachtete ich einige Minuten die teils dicken Wolkenbänder, die der stärke werdenden Wind gegen die Berge trieb. Schliesslich gab ich mir einen Ruck und machte mich an die Abfahrt. Über die Eiskruste ging’s ja noch ganz okay, aber der folgende Bruchharschabschnitt nordwestlich des Wächters Butzen war nicht wirklich angenehm. Ich querte bis etwa P.1990, bevor ich dann die hart gepressten Hänge hinunter fuhr. Bald wurde der Schnee wieder weicher, liess sich aber ganz gut fahren. Durch den Wald erreichte den Sahliboden und kurz darauf den Ausgangspunkt.

18. Februar 2022 – Skitour, total ca. 1250m, 3h30min.