Frust zum Saison-Schluss

Vermutlich hätte ich lieber Radfahren gehen sollen… oder ins Freibad… aber ich war noch immer im Wintermodus und wollte die Saison mit einer „richtigen“ Tour abschliessen. Vor einer Wochen waren wir auf dem Clariden gewesen und hatten in die Nordwand einsehen können. Sah nicht so schlecht aus. Als ich heute jedoch nach zügigem Aufstieg von der Passhöhe westlich des Rau Stöcklis im Sattel P.2415 stand, sah die Sache wieder ganz anders aus: die Querung zur Wand war bereits wieder aper und ich sah zwei Seilschaften, die sich gerade über die Lawinenkegel zum Einstieg der Querung hinauf mühten. Ich hatte keine Lust auf das Geeiere über die mit Schutt gedeckten, abwärts geschichteten Platten und einen möglichen Aufstieg durch vielleicht noch fauligen Schnee (in der Nacht war es bedeckt und hatte nicht recht abgestrahlt) und gab dieses Unternehmen auf, bevor es begonnen hatte. Schon etwas genervt lief ich nun in der Kolonne zum Ischwändli hinauf und nervte mich noch mehr über den schlechten Schnee und die vielen Leute. Immerhin war ich wieder etwas alleine, als ich vom Chammlijoch abfuhr und dann auf den höchsten Punkt des Grossen Schärhorns 3297m stieg. Oben okkupierte wieder eine dieser lärmenden Männer-Helden-Gruppen den meisten Platz, so dass ich dem Rummel nach wenigen Momenten wieder entfloh. Immerhin die Abfahrt die Ostflanke hinunter war recht angenehm aufgefirnt. Das war allerdings schon das Highlight; nach dem Wiederaufstieg zum Chammlijoch quälte ich mich durch den schlechten Schnee (teils schon zu weich, teils nicht tragende Kruste) zum Pass hinab.

Nach insgesamt 48 Skitouren beschloss ich, diese Wintersaison zu beenden. Ich freute mich über einige wirklich herrliche Skitouren in perfektem Schnee, die die, in dieser Saison recht zahlreichen Fehlschläge mehr als ausgeglichen hatten. Nur schade, dass die letzten Wochen eher etwas schwierig waren, so dass ein nicht ganz zufriedenes Gefühl zurückblieb.

Skitour – 26. Mai 2018, WS, ↑1550m/3h30min, AlpinoM.