Im Vergleich zu anderen Jahren, war es mit -10°C eigentlich fast schon warm, als wir um 8:20 Uhr vom Parkplatz der Diavolezza-Bahn ins Val da Fain liefen. Die Schneelage versprach zunächst nichts gutes: der starke Wind der letzten Wochen hatte den meisten Schnee weggeblasen und das was noch lag, war windgepresst. Je weiter wir allerdings ins Tal hineinliefen, umso besser wurden die Schneeverhältnisse. Und als wir von der Alp la Stretta die tief verschneiten Hänge zum Piz Alv hinauf spurten, war die Alpino-Winterwelt wieder in Ordnung ⛄️.
Zumindest bis zum Sattel P.2748. Denn von hier konnten wie den total verblasenen Gipfelaufbau des Piz Alvs mit einigen vereisten Stellen, die in der Sonne glitzerten, in seiner Gänze einsehen. Wir hatten keine grosse Lust auf das absehbare Gemurkse und beschlossen, lieber die herrliche Abfahrt zurück zur Alp la Stretta zu geniessen. War nicht immer feiner Pulver, aber mit dem üppigen Presspulver waren wir mehr als zufrieden.
Eine Dreigruppe hatte freundlicherweise in der Zwischenzeit eine Spur zum Piz Minor hinauf gelegt, die wir nun dankend in Anspruch nahmen und alsbald genossene wir auf die höchsten Punkt des Piz Minor 3048m – den kräftigen und kalten Nordwind. Was sonst? Ja, Sonne war auch und Aussicht und alles, aber der Wind war irgendwie recht dominant. Und so flüchteten wir uns in die Abfahrt, die uns zunächst über harte, abgeblasene Hänge und dann durch weiteren Presspulver hinab zu P.2582 führte.
Von hier stiegen wir ein letztes Mal entlang unserer Aufstiegsspur Richtung Piz Alv bis ca. 2650m hinauf. Durch einige Rinnen und schliesslich weite Hänge fuhren wir hinab zum Bach. Hier mussten wir die Felle nochmals ankleben, um zurück zur Aufstiegsspur zu gelangen. Gut gelaunt schlitterten wir schliesslich der Sonne entgegen, die gerade hinter dem Piz Bernina verschwand. Ein gelungener Tag!
Skitour – 26. Dezember 2018, WS+; 1500m, total 7h10min; Alpinos.