Wechselhaft kommt oft, dieser Tage

Eigentlich hatten wir nach der Besteigung der Dent Blanche noch zwei weitere Tage im Val d’Herens geplant. Wegen des unsicheren Wetters waren wir aber zur Erholung wieder nach Hause gefahren und hatten den gestrigen Tag im Freibad verbracht. Gestern Abend war der heutige Vormittag dann noch ganz gut angesagt – als wir heute Morgen allerdings aus dem Fenster blickten, kam eine dicke Wolkenfront aus Westen herangezogen. Also erstmal gemütlich frühstücken, dem Regenradar-Orakel ein Gipfeli-Opfer dargebracht und dann losgefahren. Bei Einfahrt ins Glarnerland entlud sich ein Regenband gerade über dem Glärnisch-Massiv (vom Orakel so nicht gemeldet), bei Abmarsch in Elm-Töniberg 1037m dann kurz wieder Sonne (wusste das Orakel auch nicht). Warmer Fallwind bliess uns die Schweissperlen von der Stirn, während wir durch den Tschinglenbach-Tobel aufstiegen. Jetzt steil hinauf in zügigem Tempo bis zum Segnespass 2625m. Die leichten Wolken hatten sich mittlerweile zu einer dunklen, bedrohlichen Front zusammengeballt und hüllten die Berge im Westen ein; ein erster Regenschauer war zu uns unterwegs (ebenfalls nicht im Orakelspruch enthalten). Da der teils noch mit Schneeresten bedeckte Aufstieg zum Piz Segnas kein zügiges Vorwärtskommen versprach entschieden wir uns, hier das Training zu beenden und wieder abzusteigen. Zumal die dunkel Wolkenfront immer näherkam und einige Tropfen vom Himmel fielen. Dreissig Minuten später war alles wieder vorbei, heiter Sonnenschein und bald wurde es wieder warm. Im Tal genossen wir Espresso und beschlossen, das Gipfeli nächstes Mal selbst zu essen und dem Regenradar-Orakel höchstens eine saure Gurke zukommen zu lassen.

Wanderung/Speedhike – 31. Juli 2017, T3+, ↗1600m (2h), ↘1600m (1h30min).