Durch die Nordflanke des Punta San Matteo

Nein, alleine waren wir heute, an einem Sonntag, nicht mehr unterwegs, aber zumindest liefen wir um fünf Uhr vor allen anderen los und hatten so die Illusion einer einsamen Tour. Wie bereits vor vier Jahren – nur jetzt mit deutlich mehr Schnee – liefen wir vom Rifugio Forni 2178m rechts des Baches in den Talgrund hinein und begannen alsbald den Anstieg zum Gletscher. In einem weiten Rechtsbogen liefen wir an der l’Isola Persa und P.3260 vorbei und steil den Gletscher hinauf auf den Gratrücken, über welchen wir in wenigen Minuten den höchsten Punkt des Punta San Matteo 3652m erreichten. Wegen des vielen Schnees und einer guten Spur war der Übergang von der Flanke auf den Rücken diesmal kein Problem. Die Sonne hatte den Schnee auf der Nordseite noch nicht aufgewärmt, und so verbrachten wir insgesamt eine entspannte Stunde mit nur einigen anderen Frühstartern am Gipfel, bis wir uns an die Abfahrt machten. Im Aufstieg hatten wir nördlich des Gipfels Abfahrtsspur in einer steilen Rinne gesehen; diese lag bereits in der Sonne und versprach guten Schnee. Vom Gipfel rutschen wir in nördlicher Richtung am Grat entlang und in das breite Couloir hinein (anfangs ca. 50°). In teils noch pulvrigem, teils aufgefirntem Schnee (je nach Exposition) fuhren wir nun durch die breiter werdende Rinne (ca. 45°) hinab auf den Gletscher. Der Schnee war hier gerade richtig aufgetaut und wir zogen unsere Bögen hinab ins Tal und zurück zum Aufgangspunkt. Ein grandioser Abschluss unseres viertägigen Kurzurlaubs!

Skitour – 22. April 2018, ZS+; ↗1500m, 3h50min, ↘1h; AlpinoM & N.A.