Im Schein unserer Stirnlampen starteten wir um 4 Uhr vom Rifugio Forni 2178m und liefen hinein ins Valle di Cedec. Nach knapp eineinhalb Stunden passierten wir das Rifugio Pizzini 2700m, gerade als hier die erste Gruppe loslief. Weiter ging’s auf weiten Hängen auf die Königspitze zu, die bald in der Morgensonne hellrot aufleuchtete. Nach einer weiteren Stunde hatte wir den Fuss des Couloirs erreicht; Pickel und Steigeisen wurden montiert, die Skier aufgebunden und zügig stiegen wir auf hartem Schnee, teils mit Lawinenbrocken gespickt, zum Ausgang des Couloirs in die warme Sonne. Nun genossen wir den Aufstieg durch die Südostflanke in der gut angelegten Spur und standen um bereits um 8:20 Uhr am Gipfel der Königsspitze/Il Grand Zebru 3852m. Nach einigen Minuten kam eine grosse Gruppe über die Südwestrinne herauf und es wurde eng am Gipfel. Wir zogen uns etwas unter den Grat zurück und warteten noch bis der Schnee durch die Frühlingssonne aufgefirnt wurde (ca. 9:20 Uhr). Und nun kam der beste Teil der Tour – die Abfahrt durch die Flanke: nach den ersten etwas mühsamen, weil verfahrenen Metern wurden unsere Schwünge entspannter und in der Mitte der Flanke in unterfahrenem Schnee glitten wir hinab durch unverspurten Sulzschnee zum Eingang des Couloirs. Welch ein Spass! Nach der Passage des Couloirs zogen wir weitere Bögen durch den herrlichen Firn das Tal hinaus. Bereits um 10:20 Uhr trafen wir wieder an der Fornihütte ein. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Ausruhen, Schlafen und einem Besuch in Bormio, wo nach dem Ende der Skisaison gelassene Ruhe herrschte.
Skitour – 21. April 2018, S; ↗1700m, 4h20min, ↘1h; AlpinoM & N.A.