Als wir um 5:30 Uhr von der Oberaletschhütte hinab auf den Gletscher turnten, tumelten sich nur ein paar morgentliche Wölkchen in der beginnenden Dämmerung. Nur im Süden türmte sich die Föhnwalze bedrohlich dunkel in den Himmel. Gut gelaunt liefen wir den Beichgletscher entlang und machten uns alsbald an den Aufstieg durch den steilen Serac. Die alten Spuren waren im harten Schnee recht hilfreich, der dann ab ca. 3300 m liefen von gepressten Schnee überdeckt war. Die alte Spur führte uns hinüber bis zum Skidepot etwas östlich des Gredetschjochs. Mittlerweile hatte die warme Sonne einige Quellwolken aufgetürmt und das Breithorn verschwand in einer dicken Nebelbank. Teils in gutem Trittschnee, teils mühsam durch ca. 30cm-tiefe Schneeverwehungen wühlend stiegen wir entlang der Gratkante hinauf auf den Gipfel des Nesthorns 3821m. Aus Norden war mittlerweile ein Kaltlufttropfen eingetroffen, die Quellwolken wurden immer dichten und als wir schliesslich am Skidepot ankamen, fanden wir uns im total Whiteout wieder. Entlang der Aufstiegsspur bewegten wir uns langsam bergab und zirkelten dank der alten Abfahrtsspuren besser als befürchtet durch den Serac hinunter auf den Gletscher. Unter der Wolkendecke war die Sicht wieder etwas besser und ohne Probleme erreichten wir unseren Ausgangspunkt. Wir genossen die noch ruhige Hütte, bevor am Nachmittag der Osterrummeln begann.
Skitour – 19. April 2019; ZS, ↑1350m/5h10min, Alpinos.