Unter einem herrlichen Sternenhimmel lief ich um 4 Uhr vom Parkplatz der Badi Schwändi P. 682 an der Guppenrus entlang hinauf nach Oberstafel 1658 m. Die Lawinenverbauungen kannte ich noch nicht und der Wanderweg verlief leicht anders wie das letzte Mal, war aber gut markiert. Bei Unter-/Oberstelli hat es noch zwei Schneefelder und der Weg ist teils recht matschig, aber geht alles gut. Kurz darauf lief ich über ein weitere Schneefeld beim Häxenstein, bevor ich mit einen Weg über die Schrofen am Mittelstock vorbei suchte. Über ein weiteres, recht hart gefrorenes Schneefeld erreichte ich den Schrofenhang und stand kurz darauf in der warmen Morgensonne auf dem Grat hinter dem Mittelstock (2h von Schwändi).
Weiter ging’s zügig über den Grat bergan und ich genoss die Kraxelei in der herrlichen Kulisse. Bald stand ich unter dem hoch aufragenden Turm und wählte wegen der guten Schneelage das enge Couloir gleich links des Turms. Der Schnee war pickelhart gefroren, und ich stieg auf den Frontzacken zügig hinauf. Oben wählte ich die linke Ausstiegsrinne, die allerdings bereits an einer Schmalstelle ein imposantes Loch aufwies. Heute gab es noch ein kleines Schneesims, auf dem ich drüber steigen konnte, das wird aber nicht mehr lange da sein. Dann hier etwas mühsam rechts über die Felsen oder einfach die rechte Austiegsrinne wählen, die geht noch bis oben.
Ohne Probleme errichte ich die Firnrampe und stieg in schon etwas weichem Schnee hinauf aufs Chanzle. Der Schrund ich noch zu und gut zu übersteigen, sollte auch noch ne Weile so bleiben. Dann genoss ich die wunderbare Kletterei auf dem Guppengrat und erreichte nach um 7:45 Uhr den Gipfel des Vrenelisgärtli 2907m.
Nach kurzer Pause ging’s über den Schwander Grat (guter Trittschnee) und die Felsstufe hinauf zu P.2859. Über den noch harten Schnee eilte ich den Glärnischfirn hinab und erreichte bald die Glärnischhütte 1989m. Nachdem die Hochtouren-Montur gegen kurze Hose, T-Shirt und Trailrunner ausgetauscht war, ging‘s in gemütlichem Tempo hinab nach Vorauen (3h vom Gipfel). Hier stieg ich auf mein Bike, das ich am Vortag hier deponiert hatte, und genoss die Fahrt am Klöntaler See entlang nach Rhodannenberg und weiter via Allmeind, Widen, Rüti und Lassigen zurück zum Ausgangspunkt (1h20min).
01. Juni 2020; Alpinwanderung T6/II-III; Aufstieg 2220m, 3h45 min; Abstieg 3h bis Vorauen & 1h20min mit Bike zurück.
Morgenstimmung auf dem Mittelstock Rinne links des Turms Situation Chanzle Blick zum Ruchen Auf dem Gipfel Schwander Grat Blick zurück Glärnischfirn grosses Couloir zum Bächistock kleines Couloir zum Bächlistock