Die gestrige abendliche Wanderung steckte noch in den Beinen, als ich mich vom Parkplatz P.1001 oberhalb St. Jakob im Grosstal auf den Weg machte. Ich stieg an der Biwaldalp 1695m vorbei und erreichte kurz darauf die Badewanne, wo ich den Wanderweg verliess und die Gras-Schotterrampe hinauf zum Couloir stieg. Irgendwie hatte ich die Rinne vom letzten Jahr nicht ganz so voller Schotter in Erinnerung, aber ich kam gut voran und erreichte nach insgesamt zwei Stunden Zustieg den Nordgrat des Schlierens.
Entlang der zahlreichen, fröhlich leuchtenden blauen Markierungen (hier hat sich jemand verwirklicht und tatsächlich jede kleine Kurve markiert) kraxelte ich den Gratrücken hinauf. Mittlerweile trieb ein kalter Wind dicke Wolken über die Gipfel – immerhin war es nicht nicht heiss. Durch die Ostflanke erreichte ich schließlich den höchsten Punkt des Schlieren 2830m (3h).
Wegen des kalten Windes fiel die Rast eher kurz aus. Ich stieg hinab zur Schlierenlücke und durch das grossartige Felstor hinauf zum Gipfel des Uri-Rotstocks 2929m (35min vom Schlieren). Hier genoss ich auf der windabgewandten Seite die Ruhe, bis die zahlreichen Wandersleute von der Musenalp herauf kamen. Mir wurde es bald zu unruhig und laut und ich zog weiter.
Über den blau-weiss markierten Wanderweg stieg ich nach Süden ab und trabte an der Biwaldalp hinab ins Tal.
31. Juli 2020 – Alpinwanderung T6/III, Aufstieg 2000m, 3h35min, Abstieg 2h15min.